Malaysia


Georgetown, 26.9.05    


Kulturenmix Malaysia


Neue Mode
Die esten aeusserlichen Veraenderungen zeichnen sich bereits im thailaendischen Grenzort Sungai Kolok ab - wir kommen hier in islamisches Gebiet und damit dominieren die Kopftuecher der Mehrheit der Frauen und der Schulmaedchen das Stadtbild. Sie kommen in allen Farben und haeufig weiss, meist passend zum Gewand, einer sehr bunten Pluderhose mit einem losen langen Hemd aus dem selben Glanzstoff. Ich passe mich der Mode nur teilweise an, verstaue aber erstmal meine aermellosen Shirts zuunterst im Gepaeck und kleide mich in lange Hosen - ganz im Gegensatz zu den einheimischen Chinesinnen mit ihrer Vorliebe fuer Minijupes oder Shorts. Malaysias Bevoelkerung ist ein Gemisch aus hauptsaechlich Malay, Chinesen und Indern und die unterschiedlichen Kulturen zeigen sich nicht nur in Aussehen und Kleidung, sondern auch im kunterbunten Sprachgemisch (The waterfalls are shangmian) und dem Essensangebot (indische Brotfladen mit Curry neben Huehnerfuessen und Kaffee mit Kondensmilch). Nachdem wir zu Fuss die Grenze passiert haben, stellen wir weitere Neuheiten fest: Der Taxifahrer gibt uns gerne und richtig Auskunft ueber den oeffentlichen Busverkehr und die nette Kundin im Bus wechselt uns Baht in Ringgit zu einem besseren Kurs als die staatliche Bank, so dass wir unser Busbillet bezahlen koennen. Ausserdem stellen wir bald einmal fest, dass die Rechnungen in den Restaurants hier auch gerne einmal abgerundet werden. Dies alles kombiniert mit weit verbreiteten Englischkenntnissen und Topwetter macht unseren Malaysia-Aufenthalt zu einer recht gemuetlichen Sache.

Im aeltesten Dschungel der Welt
Erster Hoehepunkt ist Pulau Perhentian Besar, eine der vielen schoenen Inseln mit tuerkisfarbenem Wasser, weissem Sandstrand aussen rum und Dschungel im Innern. Was uns am meisten gefaellt - neben dem Tauchen, einer neuen Lieblingsbeschaeftigung - ist das wunderbar gespannte Volleyballnetz am fast ebenen Strand. Endlich gibt es ein paar richtige Trainingseinheiten!
Mit dem Dschungelzug geht es weite ins Innere der malaysischen Penninsula. Taman Negara ist der beruehmteste und aelteste Nationalpark Malaysias. Nie betroffen von Eiszeiten, Vulkanausbruechen oder Ueberschwemmungen bezeichnet er sich als der aelteste Wald der Welt. Wir staunen ueber die Vielfalt der Flora und die Groesse der Ameisen und lauschen einmal mehr dem Lied der Gibbons. Groessere Tiere (es haette Tiger, Elefanten, Tapire, Leoparden und Nashoerner) sehen wir allerdings keine, trotz einer Nacht im Beobachtungsposten sechs Stunden Wanderung vom Besucherzentrum entfernt. Nach dieser Zweitagestour mitten durch den riesigen Dschungel des Taman Negara Nationalparks kommt es uns etwas komisch vor, als wir uns in Bukit Fraser fuer unser "Trekking" an- und abmelden muessen. Die sechs Wege, die angeboten werden, sind zwischen 0,2 und 1,5 Kilometer lang und ringsum von Teerstrassen umgeben. Anscheinend soll sich hier schon mal einer verirrt haben... Wir atmen nochmals richtig durch, bevor wir die 1500 Meter hinunter fahren nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt des Landes.

Vor dem hoechsten Gebaeude der Welt
Wie so oft, wenn man in grossstaedtisches Gebiet kommt, wird die Luft schlechter und die Verkaeufer unveschaemter. Die Waage des Marktstandes ist wohl ziemlich verstellt, wenn die paar Litschis in unserem Saecklein ein Kilogramm darstellen sollen. In den Restaurants werden fast alle Kellner unhoeflich, wenn wir nur essen aber nichts trinken wollen (da der Softdrinkpreis etwa die Haelfte des Essenspreises ausmacht) und an einem Ort bekommen wir sogar Essen serviert, das wir nicht bestellt haben, aber sich doch sehr auf die Rechnung auswirkt. Im Gegenzug bietet die Hauptstadt billiges Internet, CD-Brenner, Satelliten-Fernsehen und das hoechste Gebaeude der Welt. Da die indonesische Botschaft grundsaetzlich keine 60-Tages-Visa mehr ausstellt (das erfahre ich, nachdem ich mich durch die ca. 3000 Indonesier zum Auslaenderschalter gedraengt habe, waehrend Nico draussen wartet - lange Hosen sind obligatorisch) ziehen wir ohne Visum weiter via Cameron Highlands (Teeplantagen, Erdbeeren, kalte Naechte und heisse Duschen!) nach Penang. Umgeben von Kolonialbauten, chinesischen Laeden, buddhistischen Tempeln und modernen Moscheen geniessen wir hier zum letzten Mal die feinen Roti Canai (Brotfladen) mit Cury und Dahl und nehmen dann die Faehre ueber die Strasse von Malakka nach Sumatra.


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