Spanien


Madrid, 28.2.07    


Zurück in der alten Welt


Europäisch
Es ist ein komisches Gefühl, europäischen Boden unter den Füssen zu haben. Zwar kennen wir Madrid nicht, aber dennoch ruft der Anblick Erinnerungen hervor. Wir sind beide zum ersten Mal überhaupt auf der iberischen Halbinsel, und doch kommt uns das Bild vertraut vor. Vertraute Hektik in den Strassen; Leute drängen sich in die Metro, checken ihre Uhr und wippen nervös mit den Füssen. Kaum einer wirft einen zweiten Blick auf die prunkvollen Häuser der Altstadt, die in uns Heimatgefühle erwecken. Die Strassen riechen nach Kaffee, Kebab und Regen. Die Autos lassen den Fussgängern den Vortritt – unwillig, aber konsequent. Dies ist unser gutes altes Europa. Gotische Kirchen, Königspaläste und Plätze mit Trinkwasser-Brunnen. Elegant angezogene Leute mit Aktenköfferchen sitzen auf dem Plaza Santa Ana und trinken ein Käffeli – 2.50 Euro zum Mitnehmen, 4 Euro mit Sitzplatz. Sie diskutieren über das Wetter, die nächsten Ferien und den Geschmack des Kaffees.

Sightseeing
Der junge Aufseher in unserem Hotel staunt über die vielen Stempel in unseren Pässen und macht uns dann ein Sightseeing-Programm zurecht. Auch wir staunen darüber, nun rundum zu sein um unseren lovely Planeten. Ein letztes Mal heissen wir ein fremdes Zimmer für ein paar Tage als das unsrige willkommen. Dann machen wir uns auf zum ersten Programmpunkt: Moderne Kunst im Reina Sofia Museum (gratis am Samstag). Am nächsten Tag geht es weiter mit älterer Kunst im Prado (gratis am Sonntag), einem Spaziergang durch die Gran Via, Abendlicht auf dem Königspalast, gotischen Kirchen, Gassen, Plätzen mit Trinkwasser-Brunnen. Mit zum Touristenprogramm gehört ein Besuch im nahe gelegenen Toledo, dieser gut erhaltenen (oder schön restaurierten?) mittelalterlichen Stadt mit den typischen, geliebten winkligen Gassen voller Kopfsteinpflaster.

Kulinarischer Abschied
Wir folgen den Touristenpfaden und wandeln auf den Spuren von Karin Müller – der fiktiven Hauptperson unseres Spanischlehrbuches. Nur von den kulinarischen Erlebnissen sehen wir ab, da diese für einmal nicht nur knapp, sondern definitiv nicht in unser Budget passen. Überhaupt ist unser Ernährungsstandard auf ein Zweijahrestief abgesunken. Es gibt Kebab, trockenes Brot oder Fertigsuppe aus unserem guten alten Billy. Nur am letzten Morgen, bevor uns ein Easyjet - Flug nach Basel bringt, gönnen wir uns etwas Spezielles zum Abschied von unserer Reise und zum Angewöhnen ans europäische Leben. Wir setzen uns auf den Plaza Santa Ana und trinken ein 4-Euro-mit-Sitzplatz-Käffeli und diskutieren über das Wetter, unsere vergangene Reise und den Geschmack des Kaffees.


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